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Eine Kolumne, die nur aus Sätzen besteht, die aus Entwürfen zu früheren Kolumnen rausgestrichen wurden. Eine Kolumne, die nur aus Notizen besteht, die ich mir spätnachts ins Handy getippt habe & am nächsten Tag selbst kaum mehr begreifen kann. Eine Kolumne, die nur aus den Buchstaben der vorigen Kolumne besteht, aber in einer anderen Reihenfolge. Eine Kolumne, deren Summe der Buchstaben, wenn sie nach ihrer Reihenfolge im Alphabet in Zahlen umgewandelt werden, exakt 666 ergibt. Oder eine Kolumne, deren Summe der Buchstaben, wenn sie nach ihrer Reihenfolge im Alphabet in Zahlen umgewandelt werden, eine Quersumme von 18 hat. Eine Kolumne, die erklärt, warum ich immer & überall das Kometen-Emoji verwende & was eigentlich UBU NDEA ZLIKUP bedeuten soll. Eine Kolumne, die den Status von Puntarelle als neues Hype-Wintergemüse zementiert. Eine Kolumne, die die Leser*innen auf eine Weise & mit einer Intensität berührt, von der sie zuvor gar nicht wussten, dass sie so berührt werden können. Eine Kolumne in ihrer vegan Wokerati & Partymaus Era. Oder eine Kolumne, die in Wahrheit alle Filme des Twilight-Franchises in einem Satz durchbingen & auf Maustodon livetröten ist. Eine Kolumne, die richtig gut durchkomponiert ist, zu Beginn einige Elemente einführt, dann geschickt falsche Fährten legt & am Ende alles zusammenzurrt zu einem überraschenden aber doch stimmigen Ende. Eine Kolumne, die sich zur 33. Ausgabe gar nichts mehr scheißt. Eine Kolumne, die die Leser*innen zuerst einlullt mit einfachen & erwartbaren Witzchen, um ihnen dann hinterrücks & unerwartet bittere Pillen zu verabreichen, die die Leser*innen hinterher mehr aware durch (c) Martin Fritzihre Leben gehen & sie diese als reicher empfinden lassen. Eine Kolumne, die sich aber nicht damit begnügt, dass ihre Leser*innen ein neues Bewusstsein erlangen & somit gewissermaßen nur ein Ventil ist um ihren ihr Leben in einer falschen Gesellschaft ein wenig erträglicher zu machen ohne etwas daran zu ändern. Eine Kolumne mit dem Titel DISSOCIATION ☄️ INFATUATION. Eine Kolumne, die all ihre Darlings gekillt hat. Eine Kolumne, die mit dem Cybiko(R) Wireless Handheld Computer for Teens geschrieben wurde. Eine Kolumne, die am Ende einfach mitten im Satz abbricht. Eine Kolumne, aus der „die ganze Nacht mit Panik & Zukunftsangst & Troubles wach liegen irgendwann einschlafen nach 5 Minuten klingelt der Wecker müde alles versuchen nix schaffen schon wieder dunkel das ging schnell so müde weiterwursteln später endlich schlafen dürfen ganze Nacht wachliegen & das auf Dauerrepeat“-Zeit. Eine Kolumne über alle von der H.M.S. Challenger nicht entdeckten Oktopoden. Eine Kolumne in ihrer Camp Era. Eine Kolumne, die so auch im Forum von winterrodeln.org stehen könnten als Beitrag von User*in kurv(/f)enquee(re)n. Eine Kolumne, die sich mal nicht mit Genderthemen oder Britney Spears beschäftigt, sondern mit der lokalen Hardcore- & Metall-Szene. Eine Kolumne wie ein Negroni Sbagliato with Prosecco in it. Eine Kolumne, die eigentlich eine Reportage ist zum Thema „Was wurde aus Selina aus dem Wahlkampf-Video vom für Kunst & Kultur zuständigen Mattle Toni“. Oder eine Kolumne, die nochmal den Witz melkt, dass ein Innsbrucker Gemeinderat sich ausschließlich für Parkplätze interessiert. Eine Kolumne, die von Selinas (c) Martin FritzArbeitsalltag in der Raiffeisen-Bank Reutte erzählt, wie sie gemeinsam mit den Kolleginnen hinterm Schalter die Weihnachtsdeko gegen die Faschingsdeko austauscht. Eine Kolumne, die von Selinas Arbeitsalltag in der AMS-Zweigstelle Reutte erzählt, wie sie mit ihren Kolleg*innen noch Kaffeepause macht, während am Gang die Versicherten, die ihre Termine um 6:30 sekundengenau einzuhalten haben, damit ihnen ihre Leistungen nicht gekürzt werden, auf ihre Urteile warten. Eine Kolumne, die davon handelt, wie Selina in ihrem queeren poly Witch-Coven gegen Mittag aufsteht um nach stundenlangen Psychedelic-Country-Improvisationen ihre nächste Drag-Show vorzubereiten. Eine Kolumne, die sagt: Unbegreiflich bleiben uns nur die es aushalten zu leben im Kapitalismus und Patriarchat. Eine Kolumne, die meine hier schon mehrfach erwähnte Anekdote zur Band Xiu Xiu mal wieder anteasert, aber am Ende dann doch wieder nicht erzählt. Eine Kolumne, die meine Xiu-Xiu-Anekdote einfach erzählt. Eine Kolumne, die wie ein gutes Noise-Konzert sämtliche Synapsen ordentlich durchgefegt & neu verschaltet & hinterher gehst du nach Hause & weißt vor allem, dass es so nicht weitergehen kann. Eine Kolumne, die am Ende noch ein bisschen mehr Wärme & Liebenswertes hereinbringt. Eine Kolumne, die davon erzählt, wie die Musikerin Angela Seo von Xiu Xiu damals in der p.m.k