genova non è finita - fünf jahre g8 genua

frei!
genova non è finita - fünf jahre g8 genua
Vortrag & Film mit SupportoLegale Berlin

Fünf Jahre sind inzwischen vergangen, seitdem in Genua hunderttausende von Menschen ihre Kritik an der herrschenden kapitalistischen Politik auf die Straße brachten. Der vielfältige Protest ist unvergessen; doch auch die Repression während der Proteste und danach bleibt in unsrer Erinnerung. Der Mord an Carlo Giuliani stellt dabei die Spitze einer auf Brutalität und Repression angelegten Polizeistrategie dar. Beim nächtlichen Überfall auf das Medienzentrum und eine Schlafstätte in der Diaz-Schule wurden einige DemonstrantInnen beinahe zu Tode geprügelt - die Meisten anschließend noch tagelang in der Polizeikaserne "Bolzaneto" und im Knast gefoltert und entwürdigt. Seit den G8-Protesten in Genua kämpfen AnwältInnen und verschiedene UnterstützerInnengruppen in Italien für die Bestrafung der verantwortlichen PolizistInnen und eine Entschädigung der Opfer. Bis zum Sommer haben in Genua die Geschädigten aus der Diaz -Schule gegen 28 für den Überfall verantwortliche Polizeichefs vor Gericht ausgesagt. Aktuell werden die ZeugInnen aus dem Bolzaneto-Verfahren angehört. Doch auch DemonstrantInnen stehen in Genua vor Gericht. Seit Mai 2004 findet in Genua ein Prozess gegen 25 italienischen AktivistInnen statt. Ihnen wird unter anderem Plünderung und Verwüstung vorgeworfen, ein Straftatbestand auf den 8-15 Jahre Freiheitsstrafe ausgesetzt sind. Weitere Prozesse drohen. 30 AnwältInnen sowie eine Gruppe von HelferInnen organisieren in Genua die Rechtshilfe und die Informationsarbeit über die Prozesse. Viele weitere unterstützen sie darin. Dabei sind sie auf die Hilfe und Solidarität der politischen Bewegungen angewiesen. Weitere Prozesse drohen.

AktivistInnen der Gruppe supporto legale berichten vom aktuellen Stand der Prozesse in Genua, über die Unterstützungsarbeit und Ihre Probleme. In einem Filmbeitrag wird aufgezeigt, wie die Polizei die Eskalation der Gewalt mit aller Kraft bis hin zum Tode Carlo Giulianis vorantrieb.

RECHT AUF NOTWEHR Dokumentation
Regie: Segreteria Legale del Genova Legal Forum, 2005, 24 min., OmU

RECHT AUF NOTWEHR ist ein Film, der von AnwältInnen des Genueser Rechtshilfebüros aus Video-Material und Polizeifunkmitschnitten zusammengesetzt wurde, die im Zusammenhang mit der Demonstration der Tute Bianche am 20.7.2001 gegen den G8-Gipfel in Genua gemacht wurden. Er ist Teil der Verteidigungsstrategie im gegenwärtigen Verfahren gegen 25 DemonstrantInnen, die je 8-10 Jahre Haft erwarten. RECHT AUF NOTWEHR zeigt, dass die Ausschreitungen, die ihnen zur Last gelegt werden, die Reaktion auf die Angriffe der Polizei gegen eine genehmigte Demonstration waren. Das im Film verwendete Material gehört vollständig zum, im Prozess vorliegenden, Beweismaterial. Es ist z.T. beschlagnahmtes Videomaterial von AktivistInnen - und wird auch verwendet, um die Polizei zu belasten.