testcard # 14 Discover America
Vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2004 gab es kaum eine Band, die ihre Stimme nicht gegen George W. Bush erhoben hatte. Doch neben solche einem direkten Protest (der zum Teil auch unüberlegt oder verkürzt war - hieß die Alternative, Kerry zu wählen?) haben sich in den USA zahlreiche Netzwerke herausgebildet, die auf eine langfristige, strukturelle Mainstream-Verweigerung setzen. Gegenkultur erlebt in den USA derzeit einen Boom, der an diesem Abend auch mit Musikbeispielen vorgestellt werden soll.
Im Zentrum des Vortrags steht jedoch der neu erstarkte Antiamerikanismus in Deutschland und der Versuch, Pop zu nationalisieren (Stichwort: Radioquote). Während viele Musiker in den USA "Do it Yourself" für sich neu entdeckt haben und so auf die Krise der Musikindustrie mit Eigenermächtigung reagieren, begnügen sich viele deutsche Musiker mit Jammern und bitten den Bundestag um eine Quote. Der Vortrag stellt damit auch eine breite Facette musikalischer Szenen in den USA vor, von der Antifolk-Szene über Alternative-HipHop (Anticon Label u.a.), porträtiert Netzwerke und deren politische Ausrichtung.
