Akira Kurosawas Meisterwerk "Nora Inu" aka "Stray Dog" ist gleichzeitig die japanische Weiterdichtung von Georges Simenon und die Vorwegnahme des französischen Film Noir. Streifenpolizist Murakami wird auf der Heimfahrt seine Dienstpistole gestohlen. Besessen von der Vorstellung, was mit dieser Waffe an Unglück herbeigeführt werden kann, macht er sich auf die Suche nach dem Dieb in einem völlig korrupten aber filmisch überwältigenden Nachkriegstokyo. Stell dir vor, Hitchcock hätte Dostojewskij verfilmt, sozialkritisch ohne Gutmenschtum, philosophisch und undurchschaubar wie Lao Tse, stellenweise nervenzerfetzend spannend, wie in seinen besten Tagen. Eine andere und ausgereiftere Antwort auf die Frage nach Recht und Freiheit in schwierigen Zeiten als in "Der dritte Mann". In der Lounge: feinste Exotica vom ehrwürdigen Dj Team des p.m.k bunka no chūshin. Ganbatte.
