Desertifikation beschreibt die anthropogen bedingte Ausbreitung von Wüstengebieten. Was Österreich im klimatischen Kontext noch bevorstehen könnte, ist aus musikalischer Sicht bereits längst Realität. Und in diesem Falle eine für uns höchst erfreuliche. Denn die Desert Rock Szene ist präsenter denn je in unserem Land. Die fortschreitende Verwüstung war noch nie so spannend und begrüßenswert wie jetzt. Daher wollen wir
uns nicht nachsagen lassen, wir hätten diesen Prozess nicht mit allen Mitteln gefördert und laden daher herzlich zur „Austrian Desert Rock Night“.
Die Begriff Savanne beschreibt die Vegetationszone zwischen tropischem Regenwald und Wüste. Im musikalischen Sinne darf man sich hier aber nicht täuschen lassen. Denn Savanah aus Graz verkörpern die Wüste(nklänge) in perfekter Weise. Das Stoner Rock Trio aus Graz legte dieses Jahr ihr Debut vor und beeindruckt mit einer energiegeladenen Mixtur aus Doom, Stoner und Psychedelic Rock.
Minus Green trifft den Nagel ebenfalls auf den Kopf. Auf die Frage, was denn Desertifikation genau sei, reicht meist auch die kurze Antwort „Weniger Grün.“ Mehr gibt es dazu im Grunde nicht zu sagen, was sich die vier Wiener auch direkt zu Herzen genommen haben und gleich völlig auf Text und Gesang verzichten. Was übrig bleibt ist athmosphärischer, melodischer Instrumentalrock, der einen ganz vergessen lässt, dass andere Bands noch immer mit Gesang arbeiten, um sich auszudrücken.
Den Anfang macht KRPL. Wofür das steht, weiß die Band selbst nicht so genau. Wir tippen auf „Kreative Reduzierung Populärmusikalischen Larifaris“. Das hat nichts mit Wüsten zu tun. Muss es aber auch nicht. Angesichts der zukünftigen klimatischen Entwicklungen ist es manchmal auch ganz einfach notwendig, den Dingen Ihren Lauf zu lassen und sich Unterhaltsamerem zuzuwenden. Und unterhaltsam ist nur einer der vielen Begriffe, mit denen sich der Mix aus Stoner, Doom und Psychedelic beschreiben lässt.
In jedem Fall wird es verdammt heiß werden! Wir satteln schon mal die Kamele!
