Sperrstunde I - Das Ende der Nacht

18:00
Eintritt: Freiwillige Spenden
Sperrstunde I - Das Ende der Nacht
Wer braucht schon Clubs?

Als im März 2020 in den Clubs die Lichter ausgingen, bedeutete das nicht lediglich das Verstummen der Anlage und das Eintrocknen der Zapfhähne. Es bedeutete einen Verlust ganzer Lebensentwürfe. Jazz; Blues; Funk; Disco; Techno, HipHop, die gesamte Bass-Kultur; queere Raumstrukturen, sexpositive Partys: vieles was uns heute als Selbstverständlich erscheint wäre nicht entstanden, hätte es nicht auch die dazugehörigen Spelunken, Bars und Clubs gegeben, die diesen anfangs oft argwöhnisch beäugten Kulturformen spät-nächtens die entsprechenden Bühnen geboten hätten. Und wahrscheinlich hätte es noch weniger davon gegeben, wenn es nicht auch die Menschen gegeben hätte, die sich in einem Akt der Selbstermächtigung, Räume auch einfach selbst angeeignet hätten, um dort ihren Persönlichkeit(en) und künstlerischen Ausdrucksweisen den nötigen Platz zu geben. Orte der Nacht- Club- und Ravekultur waren immer auch Gegenentwürfe zu einer bürgerlichen Ordnung, die für sich in erster Linie die hellen Stunden des Tages als ausschlaggebend definiert hat. Die Nacht war wahrscheinlich schon immer tendenziell eher denjenigen vorbehalten, die eben nicht nur „die heiteren Stunden der Sonnenuhr“ zählen, sondern sich ihre eigenen Sonne in Form einer strahlenden Diskokugel erschaffen wollten.

Mit der Reihe „Sperrstunde - Das Ende der Nacht“ zollt das Kulturkollektiv ContrApunkt an 3 Tagen allen Kulturformen der Nacht seinen Tribut und begleitet dabei sowohl theoretisch als auch dokumentarisch damit einhergehende Veränderungen.

18:00 DJ Barbara B. (Konnex/Yakamoz) @ p.m.k. Lounge

19:00 Talk mit Club Commission Innsbruck und IG Clubkultur zum Thema "Wer braucht schon Clubs?"

Der 1. Veranstaltungstag beschäftigt sich mit dem Club als sozialen und politischen Raum. Wir wollen gemeinsam mit unseren Freund:innen der IG Clubkultur und der Club Commission Innsbruck der Frage nach gehen, welche Bedeutung Club- und Nachtkultur und deren Räume für Menschen, für die Stadt und für Kulturproduktion haben? Was ist eine Stadt ohne Club- und Nachtkultur? Über das und vieles mehr wollen wir gemeinsam diskutieren.

20:30 BRTTRKLLR (verschubu records)

Brtrrkllr benannte sich lautmalerisch nach einem kleinen Wasserfall am Eingang zu Sillschlucht. Immer schon waren seine Auftritte auch vom düsteren Heimweh nach einer verlorenen Zukunft des Rave geprägt.

i_am_not_god (club:against:reality)

Wieder dabei war unser Resident DJ I_am_not_god. i_am_not_god kommt aus Innsbruck und ist zu 50% Ontolog und zu50% Krawallbeauftragter beim Kulturkollektiv Contrapunkt mit Mission zum Aufmischen. Technoider und elektrisierender Sound für die hedonistischen Akteur*innen der Nacht. „Why they hide their bodies under my garage?“ Wir wissen es nicht. Gott ist er nicht. Dj will er auch keiner sein und eigentlich ist es auch ein bisschen egal. Der Körper will in den Raum, kollektiver Eskapismus, esoterischer Körperscheiß und dennoch so geil wie gar nichts. Techno kam aus der Zukunft, der Terminator auch. Lasst sie uns Feiern, die Präzision der Maschinen, die