Grauzone INFOBEISL: Filme, Referat & Diskussion

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Die Proteste gegen den G8 in Heiligendamm 2007: Revolutionäres Aufflammen oder gelenktes Spektakel?

mit Martin Haselwanter

Zwischen dem 6. und 8. Juni 2007 trafen sich im deutschen Heiligendamm die Staats- und Regierungschefs der G8 Staaten. Etwa 100.000 Menschen aus den unterschiedlichsten politischen Spektren beteiligten sich an den dagegen stattfindenden Aktionen. Als Höhepunkt der Proteste können die mehrtätigen Blockaden aller Landwege nach Heiligendamm bezeichnet werden. In alternativen und linken Medien wurden die Aktionen gegen den G8 als "Rückkehr der globalisierungskritischen Bewegung" gefeiert.

Nach einem Überblick über die umfangreichen Gegenaktivitäten während des Gipfels soll in diesem Vortrag analysiert werden, welche Dynamik während der Proteste entstand, welche Inhalte transportiert werden konnten und was deren realer Erfolg war. Zusätzlich soll auf die Gewaltdiskussion eingegangen werden, die nach den Auseinandersetzungen zwischen Staatsmacht und DemonstrantInnen während der Großdemo in Rostock aufkam. Innerhalb dieser Diskussion wurden die immensen Unterschiede der Anti-G8 Bewegung offensichtlich, die die verschiedensten Ansätze (radikal bis reformistisch, militant bis moderat und staatstreu bis staatsablehnend) vertritt. In diesem Zusammenhang kam eine Vielzahl an Spaltungslinien der Antiglobalisierungsbewegung zum Vorschein.

Andererseits soll aber auch auf die Kollektivität hingewiesen werden, die während der gut organisierten Proteste entstand. Dabei wurde ebenso aufgezeigt, dass genau jene Unterschiedlichkeit der Antiglobalisierungsbewegung, eine ihrer Stärken ist.

Was der G8 und die Gegenaktivitäten für Soziale Bewegungen bedeuten, was durch solcherlei Proteste erreicht werden kann und was davon geblieben ist, soll anschließend in einer Diskussion erläutert werden.