Frühlingserwachen in der zweitcoolsten Location Österreichs

Auch wenn die Meldung nicht mehr ganz frisch ist, es war mir noch nicht vergönnt, sie an dieser Stelle zu verkünden. Als wir nämlich Mitte Dezember Redaktionsschluss für unseren letzten Folder hatten, wussten wir noch nichts von unserem Glück: Aber gerade rechtzeitig zum Jahreswechsel verbreitete sich dann die Sensationsmeldung wie ein Lauffeuer: die p.m.k ist bei der FM4 Wahl zur Location des Jahres 2008 auf Platz zwei gelandet. Sorry, ich darf mir das noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: die p.m.k als zweitcoolste Location der Nation, nach dem Fluc aber noch vor dem Flex in Wien und vielen anderen renommierten Clubs in Österreich, sogar in Deutschland. Na, wenn das kein Auftakt zum Jubiläumsjahr 5 Jahre p.m.k ist...
Wenn dieses Jahr so weiter geht, wie es angefangen hat, dann haben wir keinerlei Anlass zur Sorge. Das Zeitgenössische hat sich bereits in den ersten Wochen erstaunlich erfrischend zu Wort gemeldet und das allen Unkenrufen zum Trotz, die für 2009 von vornherein den Untergang zeitgenössischen Denkens herbei prophezeiten, Tirol als Trachtendisneyland verkommen und sämtliche Tiroler im Andreas Hoferdelirium nur mehr auf und abmarschieren sahen.
Gerade einmal zwei Wochen später erneut ein Highlight: die Eröffnung der Permanentinstallation von Christoph Hinterhuber auf der alten Hungerburgbahnbrücke. An einer der wichtigsten Einfahrtsstrassen Innsbrucks strahlt nunmehr weithin sichtbar dauerhaft ein zeitgenössisches Kunstwerk. Die Installation De-decode Re-decode De-recode Re-recode scheint uns zu sagen, dass es jederzeit möglich ist vorgegebene Settings zeitgenössisch umzuschreiben, ja dass alles Vorgegebene jederzeit re- bzw. decodierbar ist. Nicht ohne Stolz darf ich hier vermerken, dass die erste grössere Neonarbeit von Christoph Hinterhuber quasi prototypisch für Innsbruck für die p.m.k konzipiert wurde und dort seit fünf Jahren nichts von ihrer Strahlkraft eingebüsst hat.
Dass selbst traditionelle Musikkapellenmärsche zeitgenössisch re- bzw. decodierbar sind, das hat uns eine Woche später der Aufmarsch der Midi-Marschmusikkapelle eindrucksvoll vor Augen geführt. Statt mit traditionellen Marschmusikinstrumenten allesamt mit Laptop und Lautsprecher ausgerüstet präsentierte sich die Gruppe höchst prominent zunächst am Erker des Goldenen Dachls, um anschliessend einen Musikkapellenumzug der etwas anderen Art durch die Stadt zu performen. Wer dieses Must versäumt hat, dem sei ein Besuch im Kunstpavillion nahe gelegt, wo im Rahmen der Ausstellung Sound Characters noch bis 6. März ein Mitschnitt besagten Aufmarsches vom Goldenen Dachl durch die Innsbrucker Altstadt zu sehen ist. Bei der Finnisage übrigens am 6. März werden LiveActs des aut.ark Labels performt. An dieser Stelle fällt mir ein, euch einmal die homepage des Aut.Ark Labels nahezulegen: autark-net.org. Laufend erscheinen dort spannende Musikproduktionen. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.

Was mir sonst so einfällt? Allmählich zieht der Frühling ins Land. Die ersten grünen Vorboten in unserem p.m.k Minigarten beginnen bereits zu spriessen und machen Lust auf Sonne, wärmer werdende Tage und natürlich auf ein wie immer spannendes p.m.k Programm.
Vielleicht macht der Frühling ja dem einen oder der anderen auch Lust die eigene produktive Kreativität aus dem Winterschlaf zu wecken. Möglichkeiten, seine Arbeiten nicht nur einem breiten Publikum sondern auch gleich einer Fachjury zu präsentieren und sogar den ein oder anderen Preis abzustauben gibts demnächst nämlich gleich zwei.
Zunächst einmal den Tracks and Visual Contest am 14. März im Leokino. Achtung: um hier dabei zu sein ist nicht mehr allzu viel Zeit. Die Arbeitsweise der VJs, die in der Clubkultur entstand, heisst es dazu in der Ausschreibung, wird durch den Contest aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst, um verstärkt auf den Kunstcharakter der Arbeit der VJs hinzuweisen. Erhalten bleiben soll allerdings das Wechselspiel mit DJ bzw. dem Live Act, denn bei diesem Contest soll nicht die Fähigkeit bewertet werden, Musikvideos herzustellen, dafür gibt es bereits genügend Plattformen, sondern die Fertigkeit des künstlerischen Umgangs mit den audiovisuellen Medien in der Performancesituation...
Also all ihr Vjs und Vjanes, worauf wartet ihr noch? Schnappt euch einen Dj oder eine Djane und meldet euch an. Nähere Informationen bekommt ihr auf tracksandvisuals.net. Übrigens die Preisgelder sind auch nicht ohne.
Als nächstes sind die Filmemacher unter euch angesprochen. Wie jedes Jahr veranstaltet Los Gurkos auch heuer wieder ein Kurzfilmfestival. Und auch diesmal gibt es einen Wettbewerb, bei dem ihr eure eigenen Arbeiten einreichen könnt. Also, entweder ihr habt schon einen tollen Film in der Kiste, ansonsten klemmt euch hinter die Kamera! Bis zum Einreichschluss am 20.April ist es nämlich auch nicht mehr lange hin. Die Infos dazu gibts auf www.losgurkos.com und auch hier gibts Preise zu gewinnen. Das Festival selbst, wo auch die Sieger gekürt werden findet dann vom 7. bis 13. Juni statt.
Zu guter Letzt noch ein Aufruf in eigener Sache. Wie ihr wisst, steht das heurige p.m.k Jahr im Zeichen unseres 5 Jahresjubiläums. Aus diesem Anlass haben wir uns unter anderem vorgenommen, sämtliches Material, das in diesen aufregenden 5 Jahren rund um die p.m.k entstanden ist zu sammeln, zu archivieren und aufzubereiten, bevor es irgendwo verschwindet und für immer verloren geht. Wir wissen zwar, dass viel an solchem Material herumschwirrt, aber wir wissen nicht immer genau wo. Darum bitten wir alle, die Vereine, die Veranstalter und auch unser Publikum: schickt oder bringt uns alles, was ihr zu dem Archiv beisteuern könnt: Fotos, Videos, Mitschnitte, Texte, Pressartikel oder was euch sonst noch so einfällt... Danke an alle bereits im Voraus.
So, nachdem wir bei unserem ersten p.m.k Ball den Winter ordentlich ausgetrieben haben bleibt mir noch uns allen einen produktiven tollen Frühling zu wünschen. Und den werden wir mit Sicherheit haben, befinden wir uns doch in der zweitcoolsten Location der Nation...

Ulli Mair