In letzter Zeit bin ich in eine für mich völlig unerwartete Situation geraten. Plötzlich sah ich mich als p.m.k Geschäftsführerin vor allem von den Medien in eine missliche Rolle gedrängt. So hatte ich mich immer gefühlt: Verantwortlich für ein Kulturzentrum, das in Österreich einzigartig ist, das genug darum kämpfen hat müssen dass es überhaupt existieren kann. Das ständig um sein Überleben fürchten muss, weil die Politik immer weniger Geld für Kultur hat. Und auf der anderen Seite verantwortlich für so viele junge Menschen, die so viel können und so viel bereit sind dafür zu tun. Heute nach zwei Jahren engagierter und intensiver Kulturtätigkeit lässt sich in jedem Fall sagen, dass dank der speziellen Struktur der p.m.k das von Anfang an programmierte hohe Niveau und die Vielfältigkeit des Programms nicht nur gehalten sondern in allen Spezialgebieten weiter verdichtet und ausgebaut werden konnte. Die inhaltliche Breite und Vielfältigkeit spiegelt sich in der Mitgliederliste der p.m.k und das ist auch ihre besondere Stärke: die vielen Spezialisten, die in ihrem Bereich spezielles Know How und den Überblick über die wichtigsten aktuellen Entwicklungen haben und über beste Kontakte zu Musikern, Künstlern, Agenturen und Theoretikern verfügen. Darauf hat die p.m.k von Anfang an gebaut und sich bemüht, all diese Gruppierungen so intensiv wie möglich einzubinden. Das Konzept ist von der ersten Stunde an voll aufgegangen und der zweite Geburtstag war Anlass genug, diesen Erfolg mit unserem Publikum gebührend zu feiern. Und so war ich am Geburtstagsfest verantwortlich für viele Menschen, allesamt unsere Gäste, die zahlreich gekommen waren, um mit uns auf diese zwei erfolgreichen Jahre p.m.k anzustossen. Es war ein friedliches und schönes Fest mit Unmengen von fröhlichen Menschen.
Durch das Auftauchen von Rechtsextremen beim Geburtstagsfest soll plötzlich alles anders sein? Da lese ich in der Zeitung von Fronten, da ist von Bürgerwehr die Rede, von Angriffen und Verteidigungen, von Hochburgen und von Mobilisierung. Ich bin antifaschistisch und plötzlich bin ich eine Front? Das ist eine Sprache, das sind Wörter wie im Krieg. Das ist gefährlich. Das ist verbale Gewalt.
Die p.m.k ist ein Kulturverein und steht für einen offenen Kulturbegriff. Kultur ist nicht nur Kunst, Kultur ist auch Politik, Kultur ist auch Gesellschaft. Und so versteht es sich von selbst, dass die p.m.k antirassistsich, antisexistisch und vor allem eines ist: antifaschistisch. Ich persönlich auch. Was sonst?
Ich bin unmissverständlich gegen jede Art von Faschismus auch gegen jede Art von Gewalt. Deswegen bin ich noch lange keine Front.
Ulli Mair