Wir wollen gewollt werden

Wer hierzulande etwas will, der muss gewollt werden. Vor allem dann, wenn er (oder auch sie – aber in den meisten dieserorts erfolgreichen Fällen handelt es sich tatsächlich um einen er) nicht nur etwas wollen, sondern auch etwas erreichen will.

Eine leidvolle Erfahrung, wie sie auch die p.m.k. erst machen musste. Nun kann das – wie die altbekannten „eh-schon-wissen-Unkenrufer“ sagen würden – daran liegen, dass in diesem Lande bereits seit Menschengedenken aber zumindest seit dem zweiten Weltkrieg die immer selben herrschen. Ein sich nicht zuletzt darin offenbarendes Faktum, dass sich repetitiv und schon fast monoton die „Söhne“ oder „Töchter“ von einflussreichen Politikern auf ebensolchen Posten wiederfinden. Ein Türklinkenvererben statt des gemeinhin bekannten Türklinkenputzens? Der ausgezeichnete Gen-Mix in den „ersten Familien des Landes“ alleine kann für diese Praxis wohl kaum ausschlaggebend sein, ist man zu vermuten versucht. Die durchaus interessante Frage nach dem Woher und Warum führt freilich an dieser Stelle nur auf Abwege. Deshalb zurück zur p.m.k.
Diese hatte mit viel Mühsal einige Untiefen zu umschiffen, bis sie in Innsbruck und im Land Tirol wirklich gewollt wurde. Zwar nicht von allen, aber immerhin von den richtigen. Mit dem nötigen Willen im Hintergrund ging alles sehr schnell: So konnte die politische Gabebereitschaft für die Finanzierung reiner Büroräumlichkeiten immerhin für den eigenverantwortlichen Betrieb eines kleinen Veranstaltungsbogens genutzt werden. Der wurde vor einem Jahr eröffnet, was es nun – in diesem Jahr des von der Bundesregierung proklamierten allgemeinen Jubels – zu bejubeln gilt. Dass weiter am Willen derer gearbeitet werden muss, von denen man gewollt werden sollte, möchte man hierzulande reüssieren, zeigt die beständige Platznot der p.m.k.: Der nur auf wenige Personen zugelassene Veranstaltungsbogen platzt aus allen Nähten. Nun, da das politische Wohlwollen vorhanden zu sein scheint, droht Gefahr von bürokratischer Seite: All jene nämlich, die nächtens keinen Platz mehr im Veranstaltungsbogen finden, stehen notgedrungen auf der Straße. Vor dem Bogen 19, der Heimatadresse der p.m.k. So weit so gut: JedeR kommerzielle VeranstalterIn wäre überglücklich, das eigene Programm von einem derartigen BesucherInnenstrom bestätigt zu sehen. Die p.m.k. kann sich nur bedingt freuen. Wurde ihr doch bedeutet, dass diese „überzähligen“ Gäste ein Sicherheits- und für mancheN AnwohnerIn ein Ruhestörungsproblem darstellten und dass dies wenig zuträglich für die Aufrechterhaltung des Gesamtprojekts sei.
Platzmangel besteht jedoch nicht nur, was die Publikumsnachfrage, sondern auch was das Veranstaltungspotential angeht. Viel mehr vom Typus des hochwertigen p.m.k.-Programms wäre möglich, gäbe es den notwendigen Raum. Viel weniger Konflikte entstünden in, um und über die p.m.k., gäbe es den notwendigen Raum. In diesem Sinne gilt es, am ursprünglich Gewollten festzuhalten: (Kultur-)Raum für rund 300 BesucherInnen mit einem Tagescafé als Treff- und Ausgangspunkt für neue Projekte, ein bis zwei Arbeitsräumen in denen konzentriert an Ideen gearbeitet werden kann und mit ausreichend, davon getrenntem Platz für die Administration. Wir wollen also weiterhin und bis zur Erfüllung dieses Wollens: „(Kultur-)Raum für Innsbruck!“

Sylvia Riedmann