Programm @ p.m.k ab 22:00
Die Covid-19 Pandemie; alltägliche soziale Konflikte und Kriege wie zuletzt in der Ukraine und über all dem die drohende Klimakatastrophe. Unser gegenwärtiges Dasein lässt uns alle spüren: Es geht bergab. Die sechsteilige Diskurs-Reihe gegen:WART des Kulturkollektivs ContrApunkt widmet sich den gesellschaftlichen Bruchlinien; zum Auftakt sprechen wir mit Marcus Steinweg (Philosoph, Autor) und Lea Susemichel (Journalistin, Autorin) darüber, was Kritik bedeutet. Moderation: René Nuderscher
Marcus Steinweg, 1971 in Koblenz geboren, ist Philosoph, lebt in Berlin und ist Professor für Kunst und Theorie an der Kunstakademie Karlsruhe. Er arbeitet seit den Neunzigerjahren mit den Künstlern Thomas Hirschhorn und Rosemarie Trockel zusammen und stellt eigenständige philosophische Begriffsdiagramme her. Viele seiner Texte und Vorträge bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Philosophie.
Lea Susemichel, geboren und aufgewachsen in Deutschland, studierte Philosophie und Gender Studies in Wien mit Schwerpunkt feministische Sprachphilosophie. Als Journalistin, Lehrbeauftragte und Vortragende arbeitet sie zu den Themen feministische Theorie & Bewegung und feministische Medienpolitik. Seit 2006 ist sie leitende Redakteurin des feministischen Magazins an.schläge.
Informationen zur Diskurs-Reihe gegen:WART
Die Covid-19 Pandemie; alltägliche soziale Konflikte und Kriege wie zuletzt in der Ukraine und über all dem die drohende Klimakatastrophe. Unser gegenwärtiges Dasein lässt uns alle spüren: Es geht bergab. Die gesellschaftlichen Konflikt- und Bruchlinien sind spürbar, die Covid-19 Pandemie lässt konformistische Rebellionen, bei gleichzeitiger Einschränkung des sozialen Lebens, sichtbar werden. Die Auswirkungen von Klimaveränderungen und Kriegen verändern ganz spürbar unseren Alltag und veranlassen uns gewohnte Normalitäten zu hinterfragen. Themen wie Energieknappheit sind reale Bedrohungen. Dazwischen gären innergesellschaftliche Kämpfe über kulturelle Deutungshoheiten, die die Gräben zwischen den Identitäten vergrößern. Es scheint fast so als biete Realpolitik keine brauchbaren Lösungen für Veränderungen. Auseinandersetzungen zwischen den selbsternannten kritischen Stimmen, verdeckte Ungleichheiten, brüchige
Wahrheiten und ein dystopisches Grundgefühl lassen die Hoffnung schwinden, dass wir in uns in eine bessere Zukunft bewegen: Es geht bergab.
Innerhalb dieser Gefühlswolke setzt das Kulturkollektiv ContrApunkt an. Die Diskussionsreihe gegen:WART soll einen Raum für Auseinandersetzung, Fragen der Kritik aber auch Begegnung
schaffen. Das Kulturkollektiv ContrApunkt will sich gesellschaftlichen Bruchlinien widmen und in der Reihe Fragestellungen aufwerfen und Antworten finden. Die Diskursreihe gegen:WART nähert sich ausgewählten Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln an, widmet sich heterogenen Positionen und macht Utopien zum Thema. Als roter Faden durch die Diskursreihe dient die Frage, in was für einer Gesellschaft wir eigentlich leben wollen? Für gegen:WART wurden sechs Themenfelder definiert, innerhalb derer Theoretiker*innen, Aktivist*innen, Praktiker*innen, sprich Menschen eingeladen werden, die Gesellschaft als Gemachtes und Veränderbares begreifen. An sechs Terminen will das Kulturkollektiv ContrApunkt zudem der Frage nachgehen, was Kritik ist, hinterfragen was eigentlich als extremistisch angesehen wird, sich sozialer Ungleichheit widmen, Pop als kritisches Werkzeug beleuchten, Zerwürfnisse rund um kultureller Aneignung nachgehen und über Utopien diskutieren.
gegen:WART ist ein Projekt von Kulturkollektiv Contrapunkt, gefördert von stadt_potenziale 2021 der Stadt Innsbruck