Die Kanadier*innen BIG | BRAVE veröffentlichten im April 2021 auf Southern Lord ihr mittlerweile fünftes Album VITAL. Mit ihrer brachial stoischen Musik bestätigen sie abermals dass sie zum Spannendsten gehören, was derzeit im Doom-Sludge-Drone-Metal-Kosmos herumschwirrt. Minimalismus und Instinkt, Struktur / Freiheit und sorgfältiges Timing bilden die Eckpfeiler ihres präzisen, rhythmisch gesprägten Sounds.
Und dann ist da Robin Watties Gesang – den man sich so vorstellen kann, als würde Björk Steve von Till und Scott Kelly bei Neurosis ablösen – der neben und mit dem gewaltigen Sound der beiden Mitmusiker aufhorchen lässt. Jedes Wort, jede Zeile ihrer Texte, die unter anderem von Rassismuserfahrungen und der Frage nach der eigenen Herkunft handeln, gehen ein und auf in dem wuchtigen Noise und Drone und entfalten so ihre Stärke.
Lyrically, the album explores the weight of race and gender, endurance and navigating other people’s behaviours, observation and protest. The band further commented “this album involves what it means navigating the outside world in a racialized body and what it does to the psyche as a whole while exploring individual worth within this reality.”
Trialogos sind Conny Ochs, Sicker Man und Kiki Bohemia, alle mit unterschiedlichen musikalischen Hintergründen und Erfahrungen. Auf ihrem Debut „Stroh zu Gold“ befinden sich acht Tracks, die von progressiven instrumentalen Stillleben (‚Hikikomori‘) bis zu noisigem Industrial (‚Rip Current‘) für jeden Freund spezieller Musik etwas zu bieten haben. So kommt der Titeltrack als Krautrock-affines Klangwunder, das elektronisch pluckernde ‚Batdance‘ macht schon einmal auf den ‚Mussolini‘. Das wundervolle ‚Mali/Berlin‘ kommt als großzügige Verbeugung an den Post Rock, derweil ‚Wellenreiter‘ in seiner schmerzvollen Melancholie wirkt wie ein vergessenes Gem der großartigen Coil.
Im Anschluss an die Konzerte wird die Unterton DJ Crew noch mit einigen Schmankerln aufhorchen lassen.