club:against:reality // there is no rave on a dead planet 

Talk 21:00
AK €10.-
club:against:reality // there is no rave on a dead planet 
mit KILIAN JÖRG | AIDA ARKO | I_AM_NOT_GOD | BC-A | CLEMENS HAAS

An diesem Abend wird es einen Talk mit Kilian Jörg (philosophy unbound) geben. In seiner Auseinandersetzung geht er der Frage nach: Wasting our selves for the environment – wie gehen Clubkultur und Ökologie zusammen?

Im Anschluss werden Aida Arko (System A Records), i_am_not_god (club:against:reality) und BC-A (insemnoid) den club:against:reality bespielen.

Visuals by Clemens Haas

KLIAN JÖRG
"Es dämmert immer mehr Menschen, dass wir in einem Zeitalter der Katastrophen leben. Wohingegen die ersten eineinhalb Jahrzehnte des 21ten Jahrhunderts noch vielfach hedonistischer Leichtigkeit gefrönt haben, scheint durch die Pandemie, den Ukraine-Krieg, den zunehmenden globalen Rechtsruck und die ökologische Katastrophe nun überall der politische Ernst eingezogen zu sein. Ist die Party also vorbei? Seien wir ehrlich: die Stimmung unter den Ravern ist gedrückt.
 
Umweltschutz und Ravekultur – tatsächlich scheinen sich diese beiden Unternehmungen auf den ersten Blick auszuschließen. Erster befasst sich mit der Schaffung nachhaltigerer und weniger energieintensiver Lebensweisen, zweitere ist mit Hedonismus und Ekstase verbunden: die übermäßige Verschwendung unserer und der Energie anderer, um ein größeres Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
 
Muss eine nachhaltige Gesellschaft prinzipiell also auf Raves verzichten und brav, geordnet und im biederen Sinne „vernünftig“ sein? In diesem Vortrag möchte ich für das Gegenteil argumentieren. Anhand eines Nachdenkens über den Exzess werde ich auf Gefahren des entstehenden grünen Kapitalismus hinweisen, welcher Verantwortung individualisiert und ein ähnlich rigides Verhältnis zu Körperlichkeit entwickelt wie der Katholizismus. Ich werde zeigen, dass eine wirklich radikal ökologische Transformation keinesfalls den Exzess verbieten darf, sondern diesen vielmehr kultivieren muss. Ein ökologische Handlung besteht nicht darin, den am Papier sparsameren Tesla zu kaufen und sonst nichts zu ändern – es geht darum, andere Interaktions- und Seinweisen untereinander und mit dem Planeten zu entwickeln. Hierbei können Raves und Clubs Labore einer neuen Kultur des nachhaltigen Verschwendens sein. In ihnen kann ein Anti-Realismus – ein Verweigern der hegemonialen Wirklichkeitserzählung – gedeihen, der für jeden radikale Wandel unabdingbar ist. Gerade in einem Zeitalter der Katastrophen müssen wir Räume der Leichtigkeit bewahren, um an den traurigen Erzählungen des grün-angestrichenen Desasterkapitalismus vorbei zu tanzen – hin zu besseren und bunteren Welten… .“


AIDA ARKO
Aida Arko ist eine elektronische Musikproduzentin und DJ aus Wien, Österreich, spezialisiert auf Techno.
Sie etablierte ihre Sound-Signatur als eine neue Welle von treibendem Hard Edge-Techno mit einer scheinbar ungewöhnlichen Drone-Attraktion, die sich auf einen dunklen, perkussiven, industriellen, tribalesken Groove stützt, der sich seinen Weg durch die Leichtigkeit experimenteller Soundscapes bahnt.

In den 1990er Jahren im Iran aufgewachsen, wurde Aida von der persischen Underground-Szene sowie dem reichen kulturellen und musikalischen Erbe ihres Heimatlandes beeinflusst. 
Als ehemalige Biologiestudentin verließ sie die Akademie, um ihrer wahren Leidenschaft nachzugehen: Performance und Musik. Deshalb verließ sie das Land auf der Suche nach ihren Jugendträumen und begann mit einem Zirkus in Dubai zu arbeiten, von wo aus sie mehrere Jahre lang mit einer Reihe von Teams, Artisten und berüchtigten Zirkusshows durch die ganze Welt reiste.

2017, nach einer lebensverändernden Reise rund um den Globus, fand sie ihre Basis in Österreich und nutzte ihre jahrelange Artistenerfahrung, um sich ausschließlich auf die Musik zu konzentrieren.

Im Jahr 2018 begann sie, ihre eigenen Veranstaltungen zu organisieren, zu promoten, aufzulegen und Floors in den angesehensten Clubs in Wien zu hosten, während sie gleichzeitig tourte und unzählige Stunden im Studio arbeitete, um ihren eigenen Sound zu entwickeln.

Im Sommer 2020 wurde ihre Debüt-EP "Story Of My Maker" auf Phunk Trax veröffentlicht, kurz darauf folgte ihr Solo-Track "Electrain" auf Gain Records.
Im Herbst 2020 erweiterte sie ihre Leidenschaft für Techno, indem sie ihr eigenes Plattenlabel mit dem Namen System A gründete und ihre erste Ep 'Accelerate' und eine erfolgreiche Single 'Renaissance' auf Suara veröffentlichte.

Das Jahr 2021 hat für Aida sehr gut begonnen:
Aida hat eine extrem erfolgreiche Ep namens 'Unholy' auf Suara veröffentlicht. Alle vier Tracks der EP wurden in den Beatport Top 100 Hard Techno Charts platziert, wobei der Titeltrack 'Unholy' sogar auf Platz 7 landete.

Zu den kommenden Veröffentlichungen gehört 'Subatomic' auf dem angesehenen österreichischen Label Meat Recordings, das von einigen bekannten Namen wie Amelie Lense, die den Track bei ihrer BBC Radio1 Residency spielte, große Unterstützung erhielt.
Außerdem gibt es Tracks auf einigen der anspruchsvollsten Techno-Labels wie Soma und Rebekah's Element Records.