Bögen 16 & 19 & 20
Die Übersiedlung löste nicht nur die bienenkorbähnliche Situation im alten Büro, die zugegeben manchmal auch äusserst lebendig und spannend sein konnte. Das eigentlich Entscheidende dabei war, dass dadurch endlich der Bogen 19 mit Bogen 20 zu einer sinnvollen Einheit für Veranstaltungen verbunden werden konnte. Was dem Veranstaltungsbereich der p.m.k nämlich von Anfang an immer entscheidend fehlte, war ein Foyer, eine Kommunikationszone bzw. eine gemütliche Lounge für unser Publikum. Ein derartiger in allen Kultureinrichtungen üblicher Pufferbereich, speziell für die Phasen vor und nach, aber auch während den Veranstaltungen bedingte, dass sich unsere Besucher:innen notwendigerweise auf der Strasse aufhalten mussten, was nicht nur ungemütlich war, sondern durchaus auch allerlei anrainertechnischen und sonstigen Stress verursachte.
Das Foyer der p.m.k war bisher der kleine enge Gang zwischen Bar und den Toiletten und in Wahrheit hauptsächlich die Strasse. Auch für die erhöht über der Bar angebrachten Technik war es bisher nicht nur räumlich sehr beengt sondern auch aus akustischer Sicht schwierig. Aus dieser Position war eine Abmischung des Sounds kaum möglich, da andere akustische Gegebenheiten als auf der Bühne und in Publikumshöhe herrschen. Beim Soundcheck musste unzählige Male auf- und abgeklettert werden um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Während des Konzerts war ein soundtechnisches Reagieren nahezu unmöglich.
Die wesentlichen Verbesserungen des Veranstaltungsbereiches waren also die Schaffung eines Eingangs- und Loungebreiches im ehemaligen Büro und die Verlegung der Bar dort hin. Dadurch konnte die Technik von oben nach unter übersiedeln, was sich auf die Verbesserung der Tonqualität auswirkte.
Die architektonische Umsetzung erfolgte nach einem Entwurf der jungen Tiroler Architektin Teresa Stillebacher. Auch dieser Entwurf orientierte sich an der Grundentscheidung, bei der Innenraumgestaltung auf Reduktion zu setzen und die originale massive Struktur der Viaduktbauweise beizubehalten. Eine besondere Herausforderung bei der Planung war es, die beiden getrennten Bögen optisch dergestalt zu verbinden, dass sie in der räumlichen Gesamtwahrnehmung eine Einheit bilden. Durch die Schaffung einer Durchgangszone zwischen dem eigentlichen Veranstaltungsbereich und der neuen Lounge, in der sämtliche Nebenräume wie Lager und Toiletten untergebracht wurden, ist dies optimal gelungen. So funktionieren beide Bögen zusammen bei grösseren Veranstaltungen nicht nur ästhetisch sondern auch logistisch als ein Veranstaltungszentrum. Je nach Bedarf können beide Bögen aber auch unabhängig von einander genutzt werden. Dies wurde vor allem durch eine entsprechende Verlegung der ursprünglichen Flucht-, Brandschutz- und Notausgangstüren möglich.