So würden Fünfjährige aufgeregt und mit hochroten Wangen und verstrubbelten Haaren vielleicht ausgelassen kichernd das Geburtstagskind des Tages hochleben lassen.
Das wird beim 5. Geburtstag der pmk eher nicht der Fall sein. Der Sound wird mit Sicherheit besser sein, die pmk ist längst den Kinderschuhen entwachsen und hat sich als Veranstaltungsort und Plattform für 30 Vereine etabliert.
Zu Ausgelassenheit und Feierstimmung besteht jedoch Grund!
Wie es gelungen ist bei der Kulturpolitik durch Konsequenz, Hartnäckigkeit, unzählige Debatten und fundierte Überzeugungsarbeit das Experiment pmk starten zu können und innerhalb kurzer Zeit zu entwickeln, ist meiner Meinung nach eine wunderbare Erfolgsgeschichte. Danke an Euch alle, die ihr Euch nicht habt beirren lassen! Danke, dass Ihr diesen für die zeitgenössische Kunst und Kultur mittlerweile so wichtigen Ort geschaffen habt, der einfach nicht mehr wegzudenken ist!
Als Geschäftsleiterin der Tiroler Künstlerschaft, die wie die pmk Mitglied der baettlegroup for art ist, und als Obfrau des unter dem Dach der pmk beheimateten Vereins Innsbruck Contemporary gehen meine Erfahrungen mit der pmk über eine persönliche Sympathie hinaus und wir können auf vielfältige professionelle Kooperationen zurückblicken. An einige möchte ich anlässlich eines halben Dezenniums pmk erinnern:
„Kultur ist Arbeit … Arbeit verdient Geld“, lautete der Slogan des 2005 zum Tag der Arbeit entwickelten Plakats, das die erste öffentliche Aktion der baettlegroup for art war. Das Plakat mit dem umstrittenen Untertitel „wir machen´s Euch gern, aber nicht gratis“ wies, wie auch der Name der baettlegroup, der sich aus battle=Kampf und betteln zusammensetzt, auf die Rolle der Kunst- und KulturproduzentInnen und –veranstalterInnen hin, die einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten, aber ständig als BittstellerInnen auftreten müssen, um ihre Arbeit überhaupt durchführen zu können. Seit der Gründung der baettlegroup for art versuchen wir das Verhältnis zwischen Kulturpolitik, -verwaltung und den Kulturschaffenden verstärkt auf eine konstruktive, dialogische Basis zu stellen und haben, wie auf der Homepage www.baettle.net nachzulesen ist, mit den Studien baettle research und Raumforschung die Grundlagen für die Debatte um eine Verbesserung der Arbeitssituation der sog. „freien Szenen“ gelegt. Gemeinsam mit den KulturpolitikerInnen und –beamtInnen der Stadt Innsbruck haben wir eine neue, mit zusätzlichen Mitteln gespeiste Förderschiene für innovative Kulturprojekte die „stadtpotenziale“ geschaffen. Bereits zwei Mal konnten die stadtpotenziale erfolgreich ausgeschrieben und die zu fördernden Projekte von einer wechselnden Fachjury bei einer öffentlich zugänglichen Sitzung ausgewählt werden. An dieser Stelle möchte ich allen danken, die durch ihr Engagement Projektideen zu entwickeln dazu beigetragen haben, dass die stadtpotenziale wachsen und gedeihen! Dass Kunst und Kultur unverzichtbar für eine Gesellschaft sind, konnten wir mit Hilfe von M-Preis sehr breit kommunizieren: eine Zeit lang konnten die Einkäufe mit einer „Kultur ist Lebensmittel“-Tasche nach Hause getragen werden.
Im Jänner fand im Kunstpavillon der Tiroler Künstlerschaft die von dem Künstler Bernd Oppl initiierte Ausstellung „Sound Characters“ statt. Das Konzept ging von der Grundüberlegung aus, dass es sich nicht um ein Crossover von Bildender Kunst und Musik handelt, sondern Sound und visuelle Kunst bei diesem Projekt eine gleichberechtigte Rolle einnehmen. Die Midimarschmusikkapelle zog mit umgeschnallten Laptops vom Goldenen Dachl zum Kunstpavillon und beim Opening legte DJ John E. Flash von aut.ark auf. Etliche der teilnehmenden KünstlerInnen haben Kontakte zur pmk. Sie gehören einem pmk-Verein an oder hatten hier bereits Auftritte.
Die Vernetzung reicht von einer gemeinsamen, allgemeinen Kulturarbeit über die gegenseitige Bewerbung von Events und Geräteverleih bis zum Erfahrungsaustausch und hin zu praktischen Tipps.
Ich wünsche mir, dass diese Zusammenarbeit so weitergehen möge und ich wünsche der pmk alles Liebe und Gute!
Keep on going strong! & Cheers
P.S.: Das mit der „Aprikose in der Hose“ spare ich mir. Wenn dann brauchen wir Pfeffer im … aber wir sind ja nicht 5 ;)
Ingeborg Erhart (baettlegroup for art/tiroler künstlerschaft)