Der Austrofred und Innsbruck, das ist eine geniale Symbiose, und wenn ich sage, Innsbruck, dann meine ich damit natürlich automatisch die p.m.k, eh klar.
Ich habe ja das Glück und das … (da fällt mir jetzt das Wort nicht ein) gehabt, dass ich als erster Künstler überhaupt auf der Bühne von der p.m.k spielen habe dürfen. Fünf Jahre ist das jetzt aus, und es waren sowohl für mich als auch für die p.m.k sehr gute fünf Jahre. Mittlerweile gilt die p.m.k über so manche Bezirksgrenze hinaus als DER Einser-Club in Innsbruck – wenn mich nicht alles täuscht ist sie sogar von irgendeiner Teenagerplattform letztes Jahr zum beliebtesten Club von ganz Österreich gewählt worden – und auch mein eigener Ruf ist, darf ich bescheiden behaupten, in den letzten Jahren gewachsen. Gerade auch durch meine Innsbrucker Fans.
Lt. Statistik kommen 19% von allen Fanbriefen, die ich so kriege, aus Innsbruck, das ist überdurchschnittlich viel. Zum Vergleich: auf meine Grazer Fans entfallen gerade einmal 12% und das bei doppelt so vielen Einwohnern! Und im Gegensatz zu den trägen Steirern belassen es die Innsbrucker auch nicht bei Briefen, sondern sie schenken mir immer wieder Teddybären, Spielsachen, Schmuck, seltene Platten und Unterwäsche. Wobei ich an dieser Stelle ersuchen möchte, letztere nicht mehr zu schicken, weil die Unterhosen haben nur selten meine Größe. Außerdem bevorzuge ich gewaschene Herrenunterwäsche. Das ist jetzt aber nicht als Kritik gemeint, weil woher sollts ihr das wissen.
Gottseidank kriege ich auch viele lässige Dinge zugeschickt, die ich im Haushalt gut brauchen kann: Erst letzte Woche habe ich einen Dosenöffner geschickt bekommen und einen sehr schönen Teppichläufer mit Andreas-Hofer-Motiv – wo ich es zwar jetzt nicht schwarz auf weiß habe, ob der von einem Tiroler Fan war, aber was sonst. Den Andreas Hofer kennt man ja sonst nirgends. In Tirol, da zählt er vielleicht was, der Andreas Hofer, da ist das eine große Nummer, aber woanders ist das nur eine Tobias Moretti-Rolle unter vielen anderen (Hitler, Mephisto, Kommissar Rex).
Wieso die p.m.k die Abkürzung für mobile Plattform oder so ähnlich ist, habe ich übrigens bis heute nicht gecheckt. Die Bühne ist alles andere als mobil und hat sich kein bisschen geändert seit ich das erste Mal dort war. Höchstens, dass der Algenbefall in dem Wassertank, der da als quasi schräge Kulisse gedacht ist, immer wilder wird, und ich mir bei jedem Gig vom Techniker noch ein bisschen weniger Bass und ein bisschen mehr Höhen auf die Monitorboxen geben lasse, weil wenn es den Kübel einmal vor lauter Subbässen heruntervibriert und auf den gerade agierenden Act drauf, dann muss das nicht unbedingt ich sein.
Fesch ist, dass man in Innsbruck sehr gut essen kann. Das Tiroler Bier schmeckt zwar ein bisschen „schräg“, aber sehr gut, und die Schnitzel sind groß und sorgfältig paniert. Und wenn es einem einmal ein bisschen nach einer Abwechslung ist, dann braucht man nur via Brennero über die Grenze zischen und kann sich dort eine original italienische Pizza hineinstellen, wo man sofort merkt, das ist jetzt schon etwas ganz etwas anderes, weil die Meeresfrüchte schmecken nach Meer und nicht nach der Dose. Interessant was da ein paar Kilometer ausmachen, weil in Innsbruck selber brauchst du keine Meeresfrüchtepizza essen, da kannst du genauso gut deine Zunge ins Abwaschwasser halten, was jetzt aber natürlich keine Kritik an der p.m.k ist klarerweise, weil die Pizzakocherei ist ja nicht ihre Kernkompetenz, weswegen sie das auch gar nicht probieren, sondern die Kernkompetenz der p.m.k ist das Veranstalten von interessanten, schönen, argen oder wilden Konzerten, und in dem Punkt sind sie bekannterweise eine erstklassigen Macht.
Leider geht sich dieses Jahr aus finanzkrisentechnischen Gründen kein Austrofred-Konzert mehr aus, zumindest nicht in Innsbruck - meine Fans in Dubai können sich dafür schon auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen – weil auch ein Austrofred braucht einmal ein bisschen ein Pauserl. Da werden sich zwar jetzt viele Innsbrucker aufpudeln deswegen, aber, mit Verlaub, ich bin ja keine Maschine. Auch ich brauche hin und wieder einmal eine gewisse Regenerationsphase, wo ich es mir gemütlich mache, mir ein paar Erdäpfel in die Friteuse haue und ein paar Minuten später kommen Pommes frites heraus – pure Magie!
PS: Der letzte Absatz war teilweise symbolisch. Es macht aber nichts, wenn es wer nicht gecheckt hat.
PPS: Privileg wäre das Wort gewesen.
Austrofred